Im August 2019 war ich beim Nähcamp von und mit EllePuls. Das hatte ich mir selbst zu einem runden Geburtstag geschenkt. Ein sehr heißes Wochenende, viele Frauen und sehr viel Material...
Aber auch sehr viele Tips, ein reger Austausch und ein schönes Miteinander beschreibt dieses Wochenende. Ich hatte dort zwei Projekte angefangen. Eine Hose, die auch noch nicht fertig ist und vermutlich nie wird und eben diesen Mantel. Den Stoff hatte ich mal als Reststück im Kaufhaus gekauft. Mit Leomuster fängt man mich ja immer. Ich wollte einen einfachen geraden Kurzmantel daraus nähen. Irgendwie fand ich nicht den passenden Schnitt und entschied mich dann für einen Eggshape-Mantel aus der Burda Style 9/2016*. Von wegen einfach... Der Schnitt war ohne Futter konzipiert. Ich zeichnete mir also selbst die passenden Belege und die Futterschnitt-Teile. Hat soweit auch ganz gut funktioniert und ich konnte meinen Mantel beim Camp nähen.
Auf die Eingrifftaschen bin ich schon auch stolz. Das ist wirklich eine friemelige Angelegenheit.
Als es daran ging, den Reißverschluß einzunähen, musste ich pausieren, denn ich hatte den falschen Reißverschluß gekauft. Man braucht bei diesem Schnitt nämlich einen Zweiwege-Reißverschluß*, damit man den Mantel auch unten öffnen kann. Der Mantel ist unten sehr schmal und hat auch keinen rückwärtigen Schlitz. Man möchte ja nicht wie eine Geisha laufen.
Nach Rückkehr vom Nähcamp hing der Mantel also im Keller. Der Reißverschluß war umgetauscht, aber irgendwie hatte ich die Lust verloren.
In diesem Sommer wurde mein Atelier fertiggestellt und im Zuge dessen räumte ich beim Einziehen alles das meiste ordentlich auf. Der Mantel wanderte auf dem Kleiderständer mit ins Atelier und schaute mich des öfteren vorwurfsvoll an. Als ich jetzt noch mal eine Woche Urlaub hatte, nahm ich ihn mir vor. Und suchte erstmal den Reißverschluß. Von wegen aufgeräumt... Da ein gutes Haus nichts verliert, fand er sich in meiner alten Werkstatt im Keller.
Ich nähte also den Reißverschluß ein, schaute, an welchen Stellen man Belege festnäht und wie man die Säume bewältigt - es gibt tolle Videos dazu auf Youtube. Hatte ich alles schon mal gemacht - aber wieder vergessen.
Warum ich allerdings das Futter zu kurz geschnitten hatte, ist mir ein Rätsel. Glücklicherweise fand ich ein Reststück vom Futter - ich habe wohl doch gut aufgeräumt ;) Ich nähte also einfach unten einen Streifen an. Sieht man nicht. Also ich schon, ich weiß es ja. Aber so konnte ich das Futter ordentlich annähen. Kürzen konnte ich den Mantel nicht mehr, da der Reißverschluß bereits eingenäht war. Das wäre die Alternative gewesen.
Diese UFO wurde also tatsächlich nach mehr als 2 Jahren beendet. Fast - wie man hier sieht...
Die Wendeöffnung hatte ich noch offen gelassen, da ich mich noch nicht entschieden hatte, ob ich noch Schulterpolster ergänze. Mittlerweile habe ich mich dagegen entschieden. Auch weil meine liebe Nähfreundin Kathrin aka Unikath meinte, sie fehlen nicht.
Ich mag meinen neuen Mantel. Er ist perfekt für den kommenden Herbst. Auch das Strickbündchen am Hals gefällt mir gut, obwohl die Farbe nicht ganz optimal ist. Eigentlich sollte der Kragen aus dem gleichen Stoff geschnitten werden (gedanklich), aber der Stoff hat nicht mehr ausgereicht. Außerdem kratzt er ein wenig, zumindest am Hals. Diese Variante ist auch ein bißchen sportlicher, es soll ja nicht zu schick sein.
Ein Label hat er auch - nur einen Aufhänger habe ich vergessen.
Ist aber vielleicht auch ganz gut so, denn der Stoff dehnt sich wie Hölle. Da hätte ich auch noch mehr mit Vlieselinestreifen arbeiten sollen, aber was soll's. Er ist fertig und ich bin stolz drauf.
Happy Sewing!
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